Giambattista Malesci
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Biographie
Giambattista (1751-1817), Vater von Carlo Malesci, galt als der erfahrenste Mitarbeiter in der Officina, in der er 36 Jahre als Aufroller, Abzeichner und Kupferstecher angestellt war (1781-1817).
Von Piaggio bis zur Flucht des Königs nach Sizilien (1753-1800)
Im Jahre 1781 wurde Malesci zusammen mit Gennaro Casanova in der Officina eingestellt "a svolgere li Papiri del Real Museo, e a trascriverli, e inciderli ancora" und erhielt ein tägliches Gehalt von 3 Tari (Travaglione (2003) 89); Travaglione (2002) 120 Anm. 52. Malesci war wie Vincenzo Merli, Gennaro Casanova und Antonio Lentari ein direkter Schüler Antonio Piaggios; Longo Auricchio (1980) 162. Nach dem Tod Piaggios (1796) im Jahre 1798 wurde sein Lohn um 10 Dukaten erhöht; Bassi (1907) 648. Für seine drei Kupferstiche, die er vom griechischen und lateinische Alphabet angefertigt hatte, erhielt Malesci im Dezember 1792 58 Dukaten; Travaglione (2002) 82.
Zeit John Hayters (1802-1806)
John Hayter bezeichnete Malesci als seinen erfahrensten Mitarbeiter; Hayter (1811) 55 Anm.*. Seine führende Position spiegelt seine Vergütung wider, die sich zur Zeit Hayters (1802-1806) auf 22 Dukaten, dem damals höchsten Betrag, belief; Essler (2004) 159 Anm. 28; Hayter (1811) 55 Anm.*. Zusammen mit Gennaro Casanova und Antonio Lentari war er unter Hayter neben der Aufrollung und Abzeichnung der Papyri für die Ausbildung und Anleitung der neuen Mitarbeiter zuständig; Hayter (1811) 52. Malesci war wie Vincenzo Merli in die Revolution (1798-1799) verstrickt, doch hatte er im Gegensatz zu diesem zum Leidwesen Hayters keine negativen Konsequenzen zu tragen. Ob Malesci dies La Vega, dem Direktor des Museums, zu verdanken hatte oder ob er wegen seiner langjährigen Erfahrung in der Officina schlichtweg unersetzbar geworden war, ist unklar; Longo Auricchio (1980) 167. Malescis revolutionären Ambitionen scheinen jedenfalls zu einem Bruch mit Hayter geführt zu haben, der ihn bezichtigt, seine Arbeit ständig beeinträchtigt zu haben; Hayter (1811) 91.
Zeit der französischen Besatzung (1806-1815)
Unter der französischen Besatzung Neapels war Malesci wie die meisten seiner Kollegen abgesehen von den Brüdern Paderni weiterhin in der Officina beschäftigt.
Zeit der Bourbonen (1815-1860)
Malesci erlebte zwar die Rückkehr der Bourbonen, starb allerdings bereits zwei Jahre später. Damit endet seine Tätigkeit.
Aufgerollte Papyri
Disegni
- 1781: PHerc. 1497
- 1786: PHerc. 1675
- 1787: PHerc. 1077
- 1798: PHerc. 1427
- 1802: PHerc. 163
- 1806: PHerc. 57; 168; 207; 817; 1012; 1423
- 1807: PHerc. 908/1390; 1027; 1390; 1429
- 1808: PHerc. 336/1150; 1007/1673
- 1809: PHerc. 19; 19/698; 1251; 1420/1056; 1426; 1538
- 1811: PHerc. 831
- ?: PHerc. 152
Kupferstiche
- vor 1793: PHerc. 1497 (Col. 21; 23; 33; 37)