Schreiben im griechisch-römischen Ägypten

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Hintergrund

  1. Lesen und Schreiben waren in der antiken mediterranen Welt keine unentbehrlichen Fähigkeiten.
  2. Es gab oft ein sprachliches Problem, nämlich den Unterschied zwischen der Verwaltungs- und Bildungssprache und der gesprochenen Sprache.

Niveaus

  • Es gab verschiedene Kenntnisstufen des Schreibens, von denen, die von Beruf schrieben, bis zu denen, die nur wenige Zeichen eingravieren konnten (die bradeôs graphontes), also gerade noch über den agrammatoi standen, die nicht einmal ihren Namen schreiben konnten.
  • Erfahrende Schreiber besaßen oft verschiedene Stile für unterschiedliche Zwecke, etwa eine kursivere Hand für Geschäftsbriefe und eine kalligraphischere für Literarisches. Auch im Unterrichtskontext werden literarische Texte oft sorgfältiger geschrieben.
  • Auch unter den Schreibern gab es verschiedene Niveaus, vom Kopieren einer Vorlage über die Niederschrift nach Diktat zum eigenständigen Verfassen von Texten.
  • Unter den antiken Quellen läßt sich eine Art von Schulhänden in ihren verschiedenen Lernstufen bestimmen. Die Paläographie erlaubt auch die Unterscheidung zwischen den Händen der Schüler und der Lehrer. Vor allem letztere zeigen uns die Methoden des Unterrichts.

Unterricht

  • Unabhängig von der zuletzt erreichten Fertigkeit durchliefen alle anfangs weitgehend die selben Stufen der Ausbildung und lernten eine Art Grundschrift. Die Einheitlichkeit ist umso bemerkenswerter als es keine institutionellen Schulen gab und die Organisation des Unterrichts dabei je nach Umfeld beträchtlich variieren konnte.
  • Es gab eine unabänderliche Lernreihenfolge, die vom einfachen (Alphabet) ausging, um über schrittweise Zusammensetzung zu komplexen Texten zu gelangen. Dabei wurden die kombinatorisch möglichen Buchstaben- und Silbenkombinationen systematisch durchlaufen.[1]
  1. Nach Cribiore, 'Writing, Teachers etc.', Kap. 1.