Schulalltag

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Ausgleich zum Lernen

Sport

Das man einen Ausgleich zum ständigen Lernen braucht, steht bereits bei Platon und Aristoteles (Platon Gesetze 643b-c, 797-98, 819b; Aristot. Pol 1337b,37-40) oder Plutarch (De Liberia educandis 9c). Was allerdings genau diese anderen Beschäftigungen sein sollten, darüber herrschte Uneinigkeit. Der Arzt Galen schlägt beispielsweise Handball vor (siehe: Die Übung mit dem kleinen Ball K5.905). Training im Gymnasium war bei den Griechen stets wichtig und ein gesunder Körper galt als Voraussetzung für einen tüchtigen Mann. Diese athletischen Übungen sollten aber nicht übertrieben werden. Man ging davon aus, dass es schädlich für die Konzentration war, wenn man zu exzessiv Sport trieb, es die Studenten schlicht auch vom Lernen abhielt. Allerdings gab es wohl viele Schüler, die nicht auf diese Warnungen von Quintilian oder Libanius hörten, und ihre Studien zugunsten des Gymnasiums vernachlässigten.

Mentale Gymnastik

Aber besonders die geistigen Übungen waren den antiken Scholasten wichtig. Sie sollten die Konzentration, das Gedächtnis und den Scharfsinn steigern. Solche ἀσκήσεις, also Übungen, gehörten zum Studium der Rhetorik, wie das Training zum Sport. Wer diese Leiter der Gelehrsamkeit (εγκύκλιος παιδεία) musste nicht nur in der Schule lernen, sondern sich auch in seiner Freizeit mit intellektuellen Dingen beschäftigen.<ref>Vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 127-129.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen

Ablenkungen

Das Leben in einer Großstadt wie Antiochia oder Alexandria bot viele Ablenkungen vom Lernen. Besonders für Studenten aus einem kleinere Dorf oder vom Land, aus Kappadokien und Armenien waren die Verlockungen der Metropolen oft besonders groß, wie Quellen berichten. Es gab Rennen im Hippodrom, Gladiatorenkämpfe, Würfelspiele und Thermen. Um zu verhindern, dass ihre Söhne diesen Ablenkungen erlagen, gaben ihnen manche Eltern Pädagogen oder ihre älteren Geschwister als Aufpasser an die Seite. Sogar von Libanius heißt es, er habe sich in seiner Jugend viel mit derartigen Aktivitäten beschäftigt, statt zu lernen (Lib. Or. 1.5).
Viele Schüler hatten wohl wenig Disziplin und wenig Interesse an ihren Studien, sodass die Lehrer sie oft rügten, wenn es die Eltern nicht schon taten. Und obwohl einige Familien wohl auch ihr ganzes Vermögen in die Ausbildung steckten, gab es nicht wenige Studenten, die ihr Studium abbrachen und sich den Ausschweifungen in den Großstädten hingaben.<ref>Vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 118-123.Referenzfehler: Das öffnende <ref>-Tag ist beschädigt oder hat einen ungültigen Namen