Unterricht

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Negative Aspekte

Der antike Unterricht wurde in der Forschung oft für seine Mängel kritisiert.[1] So wurden etwa die konventionellen Werte und Inhalte des Unterrichts angeführt, die kaum in Frage gestellt wurden, oder das sogenannte 'Einimpfen' von Wissen und formelhafte Lehrmethoden. Weiterhin hat auch das Curriculum Anstoß erregt, das sich nur mit den kanonischen Klassikern, nicht aber mit zeitgenössischen Autoren beschäftigte. Wenig Flexibilität in den Unterrichtsmethoden, strenge Regeln und sehr realitätsferne Unterrichtsinhalte, z.B. im Rhetorikunterricht, sind weitere Defizite, die in der Diskussion oft genannt werden.[2]


Positive Aspekte

Daneben lassen sich aber auch zahlreiche positive Charakteristika des antiken Schulunterrichts konstatieren: Die Regeln, Formeln und Rituale des Unterrichts waren beruhigender Natur und erlaubten es den Schülern, ein realisierbares Ziel vor Augen zu behalten. Weiterhin ermöglichte der Grammatikunterricht mit seiner minutiösen Analyse von Verbalformen sowie der intensive Lektüre der Texte den Schülern eine exzellente Beherrschung der Sprache. Daneben war Bildung in der Antike zwar nicht automatisch Schlüssel zu finanziellem und sozialem Erfolg, konnte aber maßgeblich dazu beitragen. Zuletzt gehören auch gute Arbeitsgewohnheiten, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen zu den wichtigsten Errungenschaften des antiken Unterrichts.[3]
Abschließend zeigt etwa der [Brief des Apion], der zum Militärdienst in Misenum angekommen war, an seinen Vater, wie hoch der Sohn den Wert seiner Ausbildung schätzte und wie viel Wert er auf seine eigene Handschrift sowie die des Vaters beim Abfassen von Briefen legte.[4]

  1. Für weiterführende Literatur vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 247, Anm. 5.
  2. Vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 247.
  3. Vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 238-244 und 248-252.
  4. Vgl. Cribiore, 'Gymnastics', 245-246.