Unterscheidungsmerkmale

Aus HercWiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Übersicht

Zur Unterscheidung von Schulübungen kann beispielsweise ihre äußere Erscheinungsform und damit ihr Layout herangezogen werden, das oft einen praktischen Nutzen hatte. Manche dieser Elemente sind für bestimmte Übungen typisch. Weiterhin spielen auch dekorative Elemente eine wichtige Rolle, da der ästhetische Wert von Übungen einen hohen Stellenwert besaß.
Besonders wichtig für Anfänger waren spezielle Interpunktionszeichen, da nahezu alle Lesestücke in [scriptio continua] abgefasst waren. In fortgeschritteneren Übungen dienten sie eher dazu, den Text zu unterteilen als sein Ende anzuzeigen. Auch Lesezeichen konnten den Schülern dabei helfen, die grammatische und prosodische Dimension eines Textes zu durchdringen. Beide Möglichkeiten der Textannotation bieten daher einen guten Ansatzpunkt, um Übungen zu identifizieren.
Neunzig Prozent der Schulübungen sind außerdem Texte, die entweder kopiert oder diktiert wurden, auf jeden Fall aber von einem Dichter oder Lehrer bereits geschrieben waren. Dabei treten vor allem Rechtschreibfehler oder phonetische Missverständnisse auf. Zehn Prozent bestehen aus Grammatikübungen und Aufsätzen. Bei diesen sind es häufig Fehler bei der Flexion oder Syntax. Gerade diese charakteristischen Fehler der Schüler können oft ein aussagekräftgies Unterscheidungsmerkmal sein.

Daten

Sehr oft wurden die Schulübungen von den Studierenden durch die Eingabe ihres Namens und/oder des Anfangs- und Enddatums ihrer Arbeit angepasst. Diese Daten sind jedoch nicht immer vollständig, die meisten von ihnen geben einen Wochentag oder Monat an, selten das genaue Jahr. Das Datum könnte sowohl vom Schüler als auch vom Lehrer eingegeben werden (der letztere Fall ist interessanter, da er uns einen Vergleich zwischen den beiden Händen ermöglicht). Der Name der Wochentage entstand aus dem Namen des Planeten, der die erste Stunde des Tages regierte (Planetenwoche). Das planetarische Datum wurde hauptsächlich von Grundschülern verwendet; Lehrer datierten ihre Modelle mit gebräuchlicheren Datierungsformeln (normalerweise Tag und Monat, manchmal abgekürzt).[1]

  1. Nach Cribiore, 'Writing, Teachers etc.', Kap. 6