Grammatiklehrer

Inhalte

Nachdem die Schüler beim Elementarlehrer bereits Lesen und Schreiben gelernt hatten, schloss sich nun beim Grammatiklehrer, meist 'γραμματικός', eine vertiefte Beschäftigung mit Grammatik und Literatur an. Diese Stufe wurde meist nur noch von den Kindern der Oberschicht besucht, vorwiegend Jungen, wenige Belege zeugen auch von Mädchen.
Der Inhalt war durch das gesamte Römische Reich weitgehend uniform, teilweise vielleicht den örtlichen Gegebenheiten angepasst. Man lernte die griechische Grammatik und beschäftigte sich mit literarischen Werken, wie Homer, auch mit Lyrik und Philosophie.

Verschiedene Lehrer

Die tatsächliche Qualität des Unterrichts hing aber wohl stark vom Lehrer selbst ab, auf dem Land waren gute Lehrer nur schwer zu bekommen. In der Stadt Oxyrhynchos gab es allerdings sogar einen öffentlichen Grammatiklehrer, der für eine bessere Allgemeinbildung sorgen sollte.

Weitere in Papyri belegte Bezeichnungen für Grammatiklehrer sind παιδαγωγός (häusliche Betreuung) und ὑποδιδάσκαλος (Hilfslehrer). Außerdem gab es Wanderlehrer, sogenannte 'καθηγητής', die die Rolle von Privatlehrern erfüllten. Sie zogen vermutlich von Dorf zu Dorf und boten ihre Dienste an, aber auch ihre Bildung wird sehr unterschiedlich gewesen sein.

Es gibt einzelne Belege von Lehrern, die neben ihrer Lehrtätigkeit auch Künstler, Dichter und Philosophen waren. Diese seltenen Lehrer haben teilweise einen tiefen Eindruck auf ihre Schüler hinterlassen, wie der Lehrer des [[1]], ein Mann namens Kleobulos, der von ihm sogar 'παιδευτής', Erzieher, genannt wurde. Einen noch prägenderen Eindruck hatten aber meist die sogenannten Rhetoriklehrer, die dritte und letzte Stufe einer Ausbildung.